Alt

Parodontologie und Implantologie

Master of Science Parodontologie und Implantologie (M.Sc.)
Wissenschaftlicher Leiter: Prof. Dr. Moritz Kebschull und Prof. Dr. Dr. Ralf Gutwald
Studienbeginn: Aktuelle Termine finden Sie unter Studienangebote.
Studiendauer: 6 Semester
Sprache: Deutsch
Studiengebühr: € 23 750,–

Die Erkenntnisse über das Zustandekommen entzündlicher parodontaler Destruktionsprozesse sind in den vergangenen Jahren vertieft und erweitert worden. Es ist die Gewebeantwort selbst, hervorgerufen durch mikrobielle Reize aus subgingivalen Biofilmen, die die Destruktion des marginalen Parodontes einleitet und als chronische Parodontitis auch systemische Auswirkungen zeigt. Neue Therapieansätze sind deshalb als Ergänzung zur mechanischen Therapie erarbeitet worden. Diese hat ihrerseits bezüglich Methodik und Instrumentation gewaltige Fortschritte gemacht. Durch die zeitgemäße Forderung nach Schonung von Geweben mit Regenerationspotential wurden die großzügigen parodontalen Lappenoperationen durch grazile, rekonstruierende und reparierende Methoden ersetzt, die selbst hohen ästhetischen Ansprüchen zu genügen vermögen. Der Paro-Therapie, wie auch der Endo-Therapie, sind jedoch Grenzen gesetzt. Zähne werden entfernt und durch Implantate ersetzt.
Die günstige Beurteilung der Qualität und der Quantität des alveolären Knochens sowie der Dicke der Mukosa mit adäquaten modernen Methoden ist primäre Voraussetzung für das korrekte Einbringen und den problemlosen Verbleib von Implantaten in zahnlosen Kieferabschnitten. Therapeutisch muss gegebenenfalls vorangehend an die perfekte Verankerung von Implantaten der Kieferknochen und/oder die periimplantäre Mukosa mit den Methoden der plastischen Parochirurgie augmentiert werden. Die minimale Dicke wird durch die kurz- und langfristigen biologischen Reaktionen im periimplantären Weich- und Hartgewebe vorgegeben und ist zwingend erforderlich. Auch spielen sich in der Schleimhautmanschette und im periimplantären Knochen Prozesse ab – verursacht durch mikrobielle Biofilme – die mit jenen im marginalen Parodont zu vergleichen sind. Auf Grund mikromorphologischer Unterschiede reagiert das mangelhaft konditionierte periimplantäre Weichgewebe jedoch intensiver, die Entzündungsprozesse sind weit schwieriger zu beherrschen und sie breiten sich sehr viel schneller in tiefer liegende Gewebe aus.
Parodontaltherapeutische Maßnahmen und Implantate bedürfen ausnahmslos persönlicher und professioneller Nachsorge. In die tägliche Mundpflege werden, den manuellen Fähigkeiten des Patienten entsprechend, zeitgemäße mechanische, hydrodynamische und chemische Hilfsmittel einbezogen. Professionelle Nachsorge ist immer erforderlich und muss, selbst bei guter Mundpflege, in regelmäßigen Intervallen erfolgen.

Prof. Dr. H.H. Renggli, wissenschaftlicher Leiter des Master of Science Parodontologie und Implantologie (M.Sc.)